Konstruktionstipps

Biegeinnenradius = Blechdicke

Der Innenradius einer Biegung sollte gleich der Blechdicke konstruiert werden.

Bei der von uns verwendeten Freibiegemethode entspricht der effektive Fertigungsradius aber nur bei einer 90° Biegung und nur annäherungsweise diesem Wert. Bei grösseren Öffnungswinkeln wird der Radius grösser, bei kleineren Öffnungswinkeln kleiner. Zudem kann der Fertigungsradius auch bei einer 90° Biegung stärker abweichen, wenn sich Ausschnitte in der Biegezone befinden. In diesem Blogartikel finden Sie weitere Information dazu.

Entstehung des Biegeradius

Ausschnitte in der Biegezone

Wenn sich Ausschnitte in der Biegezone befinden, ist es möglich, dass sich diese beim Abkanten verformen. Je weiter die Elemente von der Biegezone entfernt sind, umso weniger verformt sich das Blech. Auch bei seitlichen Kanten, welche nicht senkrecht in die Biegung verlaufen werden nach dem Biegevorgang Verformungen sichtbar bleiben. Die Verformungen treten bei dicken Materialien und bei grossen Ausschnitten stärker auf als bei kleinen Löchern in dünnem Material.

Blexon erkennt Ausschnitte in der Biegezone und zeigt eine Warnung an. Sie können den Artikel im CAD Viewer öffnen und die Biegezone anzeigen lassen.

Die Biegezone eines Blechteils wird von Blexon automatisch überprüft. Ausschnitte in der Biegezone können zu Verformungen führen.

Die Biegezone eines Blechteils wird von Blexon automatisch überprüft. Ausschnitte in der Biegezone können zu Verformungen führen.

Falls möglich, sollten die Ausschnitte verschoben und aus der Biegezone entfernt werden. Sie können direkt im Modell die Biegezone messen und so bestimmen, wie weit die Ausschnitte verschoben werden müssen. Klicken Sie dazu auf das Ende der Biegezone und beispielsweise auf die Fläche. So erhalten Sie die Ausdehnung der Biegezone und können den Auschnitt gezielt verschieben.

Falls Sie die Ausschnitte nicht verschieben können, sollten Sie einen Freischnitt konstruieren. Durch das bewusste Setzen von Freischnitten in der Biegezone können Verformungen verhindert werden.

Keine oder zu kleine Eckfreistiche

Wenn in einer Ecke zwei Flansche aufeinander treffen, wird ein Eckfreistich benötigt damit das Blechteil fehlerfrei hergestellt werden kann. Eckfreistiche können verschiedenste Formen haben. Die einfachste Form ist ein rechteckiger Ausschnitt. Viele CAD’s stellen eine Vielzahl von verschiedenen Freistichen zur Verfügung. Wenn in einer Ecke keine oder zu kleine Eckfreistiche konstruiert wurden, kann das Blechteil nicht hergestellt werden und auf dem Portal erscheint ein Fehler.

Verwenden Sie zum Konstruieren eines Blechteils mit Abkantung unbedingt ein CAD welches für das Konstruieren von Blech vorgesehen ist (CAD mit Blechmodul). In einem solchen CAD können ganz einfach Eckfreistiche gesetzt werden bzw. werden die Eckfreistiche automatisch gesetzt. Wenn Ihnen kein solches CAD zur Verfügung steht, empfehlen wir Fusion 360 von Autodesk. Eine Kurzanleitung für Fusion 360 finden hier.

Zu kurze Schenkellänge

Bei zu kurzen Schenkellängen liegt eine Seite des Blechteils nicht auf dem Biegewerkzeug auf. Das Blechteil kann so nicht hergestellt werden. Auf dem Portal erscheint eine Fehlermeldung. In diesem Fall müssen Sie den Schenkel verlängern. Sie können direkt im In-Browser CAD von Blexon die minimale Länge des Schenkels messen. Dieses Video zeigt wie es geht.

Maximale Schachtelhöhe beträgt 260mm

Sobald ein Blechteil drei oder mehr abgekantete Seiten hat, kommt es zu einer Kollision mit der Biegemaschine oder den Biegewerkzeugen. Bei Blexon können Sie solche Teile (Schachteln / Kisten) bis zu einer Höhe von 260mm bestellen.

Das Verhältnis von Basis zu Schenkelhöhe ist limitiert

U-Profile oder „Kisten“ mit zu langen Schenkellängen im Verhältnis zur Innenfläche (Basis) können nicht hergestellt werden. Die Schenkel des Bauteils kollidieren beim Abkanten mit dem Werkzeug oder bei grösseren Konstruktionen mit der Biegemaschine. Es gibt spezielle Werkzeuge (Geissfuss) mit welchen etwas längere Schenkel hergestellt werden können. Die Kollision mit Werkzeug oder Maschine ist bei der Herstellung von geschlossenen Profilen ein typischer Fehler. Das Blexon-Portal erkennt die Kollisionen und zeigt an, dass das Blechteil nicht hergestellt werden kann.

Verkürzen Sie wenn möglich eine Lasche des Profils. Es reicht, wenn Sie nur eine Lasche verkürzen. Wenn zuerst die kürzere Lasche gebogen wird kollidiert diese beim Biegen der längeren Lasche nicht mit dem Werkzeug. Anstatt die Laschen zu verkürzen kann auch die Basis verlängert werden.

Ein Falz ist nur bis 2 mm Blechdicke möglich

Falze sind nur bei Blechdicken bis 2 mm möglich. Achten Sie auch darauf, dass der Falz einen Innenradius aufweist und nicht komplett flach gedrückt ist.

Absetzungen sind 4 oder 6 mm

Absetzungen (kurze aufeinanderfolgende Biegungen) können mit einem Z-Werkzeug erstellt werden. Blexon erkennt Absetzungen automatisch. Möglich sind diese in Blechdicken bis zu 1.5 mm. Es sind Absetzungen in der Höhe von 4 mm oder 6 mm möglich. Andere Absetzungen können nicht bei Blexon bestellt werden.

Biegungen haben einen Mindestabstand

Biegungen müssen einen Mindestabstand aufweisen. Zu kurz aufeinander folgende Biegungen liegen nicht mehr auf den Biegewerkzeugen auf und können nicht hergestellt werden.

Eventuell können Sie diese als Absetzung ausführen. Bitte halten Sie die Abstände in der untenstehenden Tabelle ein: