Blexon verschafft uns Aufträge, die wir sonst kaum bekommen hätten

Metallbaumontage Batzel seit einem Jahr mit Blexon unterwegs. Ein Erfahrungsbericht

CAD-Modell hochladen, Machbarkeit prüfen, Material und Menge festlegen, Kosten kalkulieren und bestellen: Mit dem Beschaffungsportal Blexon gestaltet sich der Einkauf individuell produzierter Blechteile so einfach wie Online-Shopping im virtuellen Baumarkt. In der Schweiz hat sich Blexon inzwischen als Anlaufstelle für die Metallbaubranche fest etabliert. Über einen ersten Fertigungspartner im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis können seit einem Jahr auch Kunden in Deutschland direkt von dem richtungweisenden Angebot profitieren.

„Ein metallverarbeitender Betrieb kann nur mit einem modernen Maschinenpark auf lange Sicht wettbewerbsfähig bleiben.“ Für Eduard Batzel aus Hohenahr-Erda in Mittelhessen ist das kein Lippenbekenntnis, sondern Praxis. Ob Laserschneidanlage, Gesenkbiegemaschine oder 3-Achs-Portal-Bearbeitungszentrum: Im Familienunternehmen MBM Metallbaumontage Batzel sind die wichtigsten Aggregate allesamt kaum älter als zwei Jahre. Damit nicht genug: „Unsere Anlagen sind komplett miteinander vernetzt, bei Bedarf können Kunden die Auftragsdaten in digitaler Form direkt auf die Fertigungssysteme übertragen“, berichtet der gelernte Konstruktionsmechaniker und Metallbaumeister.

Eugen (links) und Eduard (rechts) Batzel leiten die Metallbaumontage Batzel gemeinsam mit ihrem Vater Alexander

Eugen (links) und Eduard (rechts) Batzel leiten die Metallbaumontage Batzel gemeinsam mit ihrem Vater Alexander. „Das Blexon-Konzept klang schlüssig, wir erfüllten alle Anforderungen, da haben wir uns einfach als Fertigungspartner beworben und bekamen einige Wochen später den ersten Auftrag“, sagt Eduard Batzel.

Biegemaschine

Beschleunigte Lieferung, weniger Papierkram: Blexon verschafft seinen Zulieferern in Deutschland und der Schweiz Aufträge, die sie sonst kaum bekommen hätten.

Neuer Maschinenpark erfordert zusätzliche Auslastung

Von Hohenahr-Erda aus beliefert MBM Batzel Kunden aus ganz Deutschland mit unterschiedlichsten individuell gefertigten Metallbauteilen, vom exklusiven PC-Gehäuse bis hin zu Komponenten für den Gewässerbau. Je komplizierter eine Konstruktion, desto besser können die rund 20 Beschäftigten des 2007 gegründeten Unternehmens ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Mit der Modernisierung des Maschinenparks machte sich MBM Batzel aber nicht nur „fit für die Zukunft“ – sondern weitete zugleich auch die Fertigungskapazitäten deutlich aus. Um die Auslastung zu steigern, platzierte Batzel das Firmenportfolio auf branchenspezifischen Online-Plattformen. Die Erfolge blieben überschaubar – bis er Anfang 2020 auf Blexon stieß. „Das Konzept klang schlüssig, wir erfüllten alle Anforderungen, da haben wir uns einfach als Fertigungspartner beworben und bekamen einige Wochen später den ersten Auftrag.“

Beschleunigte Lieferung, weniger Papierkram

Ein Jahr später und trotz COVID-19-Pandemie ist Eduard Batzel mit den bisherigen Ergebnissen der Kooperation rundum zufrieden. „Blexon verschafft uns Aufträge, die wir sonst kaum bekommen hätten“, stellt er fest. Nicht nur das: Viele der neu gewonnenen Kunden hätten inzwischen schon mehrfach geordert, und wenn es zuvor noch eine Woche dauerte, bis nach einer Anfrage zunächst erstmal das Angebot fertig war, so ist heute nach derselben Zeit das fertige Produkt meist schon ausgeliefert. „Anfangs waren die Abläufe noch etwas gewöhnungsbedürftig“, sagt Eduard Batzel, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Eugen und seinem Vater Alexander leitet. „Statt tagelang viel Papierkram zu erzeugen, kommen wir nun morgens in den Betrieb und via Blexon hochgeladene Jobs stehen schon abrufbereit im System.“ Zwar würden die kundenseitig vorgegebenen Liefertermine mit Blick auf „normale“ Aufträge zuweilen etwas Zeitdruck verursachen, „doch damit kommen wir gut zurecht.“

Als bislang einziger Fertigungspartner in Deutschland kümmert sich MBM Batzel um alle in Deutschland ansässigen Blexon-Kunden. Die Potenziale des Blechportals sind seiner Ansicht nach aber selbst in seiner direkten Nachbarschaft längst noch nicht ausgereizt. „In Deutschland arbeiten viele etablierte Konstrukteure immer noch mit 2D-Programmen oder gar mit Skizzen, Privatkunden sind mir ihrer zeitgemäßen 3D-Software da oft schon viel weiter“, stellt Eduard Batzel fest.

Biegemaschine mit Bediener

Was das Team von RuossTech an begleitender Unterstützung für Blexon geleistet hat, hat sich für das Unternehmen über die Jahre längst ausgezahlt: ohne Vertriebsaufwand neue Fertigungsaufträge und eine kontinuierliche Auslastung des Maschinenparks.

Unterstützung für Bekannten aus dem Nachbardorf

Während bei MBM Batzel in Mittelhessen die Auslastung nicht zuletzt dank Blexon stetig steigt, sind automatisierte Fertigungsaufträge für die RuossTech AG aus Siebnen im Südosten von Zürich längst Routine geworden. 1919 gegründet, verfügt das Unternehmen über einen umfangreichen Maschinenpark mit Stanz- und Laserschneidmaschinen, Abkantpressen, 3-Achsen Fräscenter und weiteren Aggregaten. Die rund 40 Beschäftigten von RuossTech sind spezialisiert auf den Bau von Prototypen und Kleinserien, die Produkte werden zu gut 60 Prozent an regionale Kunden in der deutschsprachigen Schweiz geliefert.

Blexon und RuossTech sind im Wortsinn Partner der ersten Stunde. Die Zusammenarbeit begann, noch bevor das Blechportal überhaupt online verfügbar war. Patrick Züger, Geschäftsleiter der RuossTech AG, erinnert sich an das erste Treffen mit einem der Blexon-Gründer: „Ich kannte Bruno Kaelin aus einem Nachbardorf von Siebnen, und irgendwann hat er mir nach Feierabend seine Vision von einem Blechportal erklärt“, berichtet Züger. „Wir haben dann nach und nach auf unseren Maschinen jeden einzelnen Schritt durchgespielt, bis wir 2011 über eine Testversion der Plattform die ersten lasergeschnittenen Blechteile planmäßig ausliefern konnten.“

Online-Überprüfung erspart Zeit und Ärger

Was Patrick Züger und das Team von RuossTech an anfänglicher und begleitender Unterstützung für Blexon geleistet haben, hat sich für das Unternehmen über die Jahre längst ausgezahlt. „Wir bekommen ohne Vertriebsaufwand neue Fertigungsaufträge und können den Maschinenpark dadurch kontinuierlich gut auslasten“, sagt der gelernte Elektromechaniker und studierte Betriebswirt. Die extrem schnelle Auftragsabwicklung via Blexon ist aus der Sicht von Züger für alle Beteiligten ein entscheidender Fortschritt gegenüber den zuvor üblichen Abläufen. Absolutes Highlight der Plattform sei jedoch die automatisierte Machbarkeitsprüfung der hochgeladenen CAD-Daten: „Wenn schon vor dem eigentlichen Bestellvorgang klar ist, dass eine Konstruktion in der Praxis nicht realisierbar ist, dann erspart das dem Kunden und auch dem Fertiger viel Zeit und so manchen Ärger“, weiß Patrick Züger aus langjähriger Erfahrung.

Gut 500 Kilometer weiter nördlich bereiten Eduard und Eugen Batzel derweil die nächste Investition vor. Schon bald soll der Maschinenpark von MBM Batzel in Hohenahr-Erda um einen Schweißroboter ergänzt werden. „Die Besonderheit der Anlage liegt im eigenen Entwurfslayout, das zusammen mit einem Sondermaschinenbauer realisiert wird“, sagt Batzel, Mit dem Blexon-Angebot zur beschleunigten Herstellung CNC-bearbeiteter Blechteile hat das auf den ersten Blick gar nichts zu tun. „Aber wenn wir neben der zeitnahen Lieferung hochwertiger Bauteile auch noch ein breites Portfolio an kundenspezifischer Weiterverarbeitung bieten können, dann kann das für die Zukunft unseres Betriebes nur gut sein“, stellt Batzel fest.

Patrick Züger

Ohne großen Vertriebsaufwand neue Aufträge verbuchen: Patrick Züger, Geschäftsleiter der Schweizer RuossTech AG, leistete schon bei der Gründung von Blexon technische Unterstützung und freut sich als Fertigungspartner über die positive Entwicklung des Blechportals.